Insbesondere Hunde, aber auch Katzen leiden immer häufiger an Hauterkrankungen, wie Juckreiz an Haut und Pfoten, HotSpots, Ekzeme, Schuppen, Haarausfall bis zu Elefantenhaut und Ohrenentzündungen.
Wo liegt die Ursache für diese Probleme und wie lassen sie sich vermeiden und behandeln?
Körperliche Entwicklung

Um das zu verstehen ist es wichtig sich zunächst die Entwicklung von Säugetieren anzuschauen. In der frühen Embryonalphase, kurz nach der Befruchtung der Eizelle, stülpt sich die Blastula nach innen und wird zur Gastrula. Während in der späteren Entwicklung der nach innen gestülpte teil der Gastrula, die Oberfläche des Darms bildet, entsteht aus dem äußeren Teil die Körperoberfläche, also die Haut.
Beide Zellschichten sind also im Wesentlichen identisch und haben dieselben Aufgaben: Die Haut schützt den Körper vor der äußeren Umwelt, während der Darm den Körper vor unverdaulichen Nahrungsbestandteilen schützt und dafür sorgt das nichts in die Blutbahn gelangt, was ungesund für uns ist.
Schadstoffe im Darm
Häufig wird der Darm mit zu vielen Schadstoffen belastet. Das können Putzmittel und Umweltgifte sein, aber leider auch viel zu häufig Bestandteile von Futtermitteln, wie Konservierungs-, Farb-, und Füllstoffe, Farbstoffe, Geschmacksverstärker usw.
Außerdem Medikamente (z. B. Antibiotika) & Antiparasitika (Wurm-, Gardien-, Floh- & Zeckenmittel).
All diese Fremdstoffe belasten den Darm und sehr häufig macht es sich nicht nur durch Durchfall bemerkbar, sondern durch Erkrankungen der Haut.
Nicht umsonst gibt es den Statz: „Die Haut ist der Spiegel des Darms“, inzwischen auch als Darm-Hirn-Achse bezeichnet.
Die Ursache für Juckreiz, Ekzeme und Entzündungen liegt fast immer im Darm!
Sowohl der Darm, als auch die Haut haben ihr eigenes Mikrobiom, in dem Millionen von Bakterien (etwa zehnmal mehr als Körperzellen vorhanden sind) leben und dafür sorgen das das natürliche Gleichgewicht erhalten bleibt. Sie schützen uns vor Allergien, Erkrankungen und sind wesentlich an unserer Gesundheit beteiligt.
Kommt dieses physiologische Mikrobiom aus dem Gleichgewicht, ist die Barriere, die uns vor schädlichen Einflüssen schützen soll, brüchig und kann ihren Aufgaben nicht mehr optimal nachkommen.
Es gelangen Stoffe in den Körper, die dort nicht hingehören und Unverträglichkeiten verursachen.
Stress und das Mikrobiom
Stress wird beim Hund, genauso wie beim Menschen, durch verschiedene Faktoren verursacht.
Dazu gehören die psychischen Faktoren, wie Angst und die Überforderung sich an geänderte Lebenssituationen anzupassen (Umzug, Scheidung, neue Mitbewohner usw.).
Aber auch physische Faktoren, wie Hunger, Durst, Schmerzen, ungesunde Ernährung, Alkohol, Nikotin und Schlafmangel (Welpen benötigen 18-20 Stunden Schlaf, erwachsene Hunde zwischen 12 und 18 Stunden) verursachen Stress!
Die psychischen Stresssymptome reichen von Nervosität, über Unruhe bis hin zu Reizbarkeit und Aggressivität. Der Körper reagiert auf Stress mit Herzrasen, Zittern, Muskelverspannungen und Durchfall.
Er bereitet sich auf eine Fight-or-flight Situation vor: fliehen oder kämpfen! Das Herz schlägt schneller und versorgt den Körper mit mehr Sauerstoff, welchen die Muskeln benötigen um sich anzuspannen. Der Körper entledigt sich überschüssigen Gewichtes (Durchfall), was eine schnellere Flucht ermöglicht.
physiologischer ph-Wert
All diese Faktoren beeinflussen aber auch den ph-Wert des Körpers, welcher sich sowohl im Körperinneren, als auch auf der Haut ändert. Der Säure-Basen-Haushalt gerät also aus dem Gleichgewicht, was wiederum einen Einfluss auf das Mikrobiom hat.
Info: Alle physiologischen Bakterien benötigen ein, für sie ideales Klima im passenden ph-Bereich (sauer, neutral oder basisch).
Passiert dies hin und wieder in Ausnahmesituationen ist das nicht weiter schlimm. Ein gesunder Körper kann durchaus mit Stress umgehen und sich danach wieder selbst regulieren.
Gerät ein Lebewesen aber in Dauerstress kann es diesen irgendwann nicht mehr regeln und der Körper reagiert mit Erkrankungen.
Bei unseren Haustieren sind dies sehr häuft Hauterkrankungen.
Die Lösung
Durch bestmögliche Reduzierung von Umweltgiften, weniger Stress, Anpassung der Ernährung, Darmsanierung und lokale Anwendungen ist in fast allen Fällen eine deutliche Verbesserung der Hautproblematiken zu erzielen.
Das Wichtigste in der Therapie ist Geduld und Konsequenz. Hauterkrankungen lassen sich meist nicht mit ein oder zwei Anwendungen oder der Gabe eines Medikamentes regulieren. Das Ziel ist es nicht nur die Symptome zu unterdrücken, sondern eine langfristige Heilung zu erzielen. Dafür muss sowohl das innere als auch das äußere Mikrobiom wieder aufgebaut werden. Das braucht Zeit und Geduld. Aber es wird sich auszahlen.
Vor Erstellung eines Therapieplanes steht natürlich eine Ausführliche Anamnese, ggf. eine Labordiagnostik und der Ausschluss von Parasiten.
Ich lege auch bei der Arbeit in meinem Hundesalon großen Wert auf eine natürliche Arbeitsweise, die der Gesundheit des Hundes dient. So verwende ich nur hautschonende Shampoos und frisiere den Hund nach gesundheitlichen Aspekten.
Mehr zum Thema Hundeschampoos findet Ihr unter den FAQs -> Welches Shampoo für Hunde?
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